Habt ihr auch hin und wieder das Gefühl euer Leben verliert an Struktur oder ihr verliert den Überblick über die kleinen, lästigen jedoch wichtigen To Dos?

Im Alltag vergessen wir uns oft ohne es überhaupt selbst zu bemerken. Wir schieben Dinge auf und priorisieren Dinge unvorteilhaft. Daher halten wir leider häufig Sekundäres für wichtig und vergessen dabei, was wirklich essenziell ist. Essenziell für uns selbst, unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit.

Dazu gehören die verschiedensten Dinge, die immer wieder hinten angeschoben werden und oftmals letztendlich gar nicht erfüllt werden. So kann es passieren, dass einst kleine Erledigungen zu immer größeren und nahezu gefürchteten Aufgabenbergen mutieren, an die wir uns nicht mehr herantrauen, sie jedoch jeden Tag unbewusst wahrnehmen und somit durch sie belastet werden.

Eine dieser „unwichtigen“ und stets hinten angestellten Aufgaben kann zum Beispiel das Ausmisten des Kellers sein.

Das mag sehr banal klingen, doch ich bin regelrecht fasziniert davon, welchen Einfluss diese simple Aufgabe auf eine klare, freie und unbeschwerte Denkweise haben kann.

Ob es bei euch nun der Keller ist oder eine völlig andere Aufgabe, die ihr schon lange vorhabt und gefühlt nie dazu kommt, oder euch gar ein wenig davor drückt. Meine Empfehlung ist, sie unbedingt anzupacken. Sich die Zeit dafür zu nehmen und es einfach zu tun. Macht euch frei von Ballast und schafft Platz. Platz für Positives. Schöne Gedanken, neue Ideen.

Wenn ihr Ordnung und Übersicht habt, spiegelt sich dies unmittelbar in der mentalen Verfassung wieder. Es ist beeindruckend, wie einflussreich es sein kann, wenn man sich auf die Dinge fokussiert, die man wirklich braucht und nutzt und sich von allem anderen loslöst oder es zumindest ordentlich und übersichtlich verstaut.

Es beginnt bereits bei Kleinigkeiten im Alltag. Das Schlafzimmer heißt Schlafzimmer, weil wir uns darin erholen und schlafen sollen. Daher ist es ungünstig, wenn es auch für andere Zwecke verwendet wird. Es macht Sinn, direkt nach dem Aufstehen das Bett zu machen und keine andere Gegenstände darin herumliegen zu lassen.

Vielleicht kennt ihr es auch von eurem Arbeitsplatz. Viele von uns sind wesentlich produktiver, wenn der Schreibtisch aufgeräumt und übersichtlich ist.
Besonders viel Ballast für Räumlichkeiten und die Seele sammeln sich an, wenn wir Dinge über Jahre hinweg „horten“ obwohl wir sie gar nicht mehr brauchen oder gar defekte Gegenstände aufbewahren. Häufig ist dies der Fall im Keller oder auf dem Dachboden. Am besten ist es natürlich, ein solches Chaos gar nicht erst entstehen zu lassen. Doch meist, sammelt sich über die Jahre hinweg eben doch einiges an und die Überwindung wird immer größer, sich dem Entrümpeln zu stellen.
„Vielleicht brauche ich es ja irgendwann…“, „Es erinnert mich an…“, „Man kann das ja irgendwann reparieren…“ Diese und noch mehr Gedanken halten uns nicht selten davon ab uns von altem Krempel loszulösen.

Um nicht alles auf einmal zu verwüsten und dann möglicherweise zwischendrin plötzlich den Elan daran zu verlieren, ist es ratsam, das Entrümpeln in kleinen und überschaubaren Etappen anzugehen. Sodass ihr jederzeit unterbrechen könnt, ohne dabei ein großes Chaos zu hinterlassen, sondern Stück für Stück vorankommt.
Ihr werdet dabei möglicherweise eine emotionale Reise in eure Vergangenheit machen, viele Erinnerungen werden hervorkommen. Wenn es einzelne Teile gibt, die euch einen besonderen persönlichen Wert bieten, müsst ihr diese nicht entsorgen, sondern solltet diese geordnet, z.B. in einer Kiste aufbewahren, auf die ihr jederzeit zugreifen könnt. Doch seid möglichst streng mit der Auslese, sodass ihr am Ende eine überschaubare Menge an „Schätzen“ habt und keinesfalls einen neuen, nur etwas kleineren Ramschhaufen.

Das Entscheidende am Minimalismus ist die Konsequenz diesen langfristig einzuhalten und auch in den Alltag zu adaptieren. Nehmt euch täglich 20 Minuten Zeit und räumt die Wohnung auf. Sodass ihr stehts ein ordentliches und übersichtliches Zuhause habt, ohne Chaos. Denkt weniger darüber nach und geht es direkt an, wenn sich etwas ansammelt. Am besten in die tägliche Routine direkt nach dem Aufstehen integrieren. Ob es die Wäsche oder der Papierkram ist. Abarbeiten statt aufschieben sollte zum Grundprinzip werden und kostet nicht viel Zeit. Jeden Tag 20 Minuten kosten deutlich weniger Überwindung als das Abarbeiten eines Berges voll Angestautem.

Hier ein paar grundlegende Tipps:

Schafft Platz in euren Schränken.

Eine Möglichkeit beim Kleiderschrank kann beispielsweise sein, dass ihr, wenn ihr euch ein neues Teil zulegt, euch zugleich von einem verabschiedet, welches ihr nicht mehr tragt.

Im Badezimmer ist meine Faustregel niemals Pröbchen anzusammeln.

Verzichtet darauf euch mit Vorräten einzudecken, die unnötig Platz rauben und euch die Sicht auf das Wesentliche versperren.

Sortiert eure Kosmetika regelmäßig aus und kauft euch erst Nachschub, wenn die Dinge aufgebraucht sind. So geht ihr zugleich weniger Risiko ein, dass ihr Dinge überhaupt nicht mehr benutzt und seid auch flexibler in der Hinsicht immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren. Das Selbe gilt für Lebensmittel, Kleidung etc.

Geht durch die Küche und schaut euch an, was ich wirklich braucht und was nur einstaubt. Vielleicht ein schönes Geschirrset von Oma geerbt, dass aber nie benutzt wird?

So kann ich nun ewig weitermachen.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten wo das Aussortierte besser aufgehoben ist. Ihr könnt es spenden oder eure Haushaltskasse auffüllen indem ihr es weiterverkauft und somit quasi recycelt. Ob klassisch auf dem Flohmarkt oder bequem online. Es gibt viele Plattformen, die euch sicher größtenteils bekannt sind.

Es gibt sogar Menschen, die Minimalismus extrem ausleben, sprich nahezu gänzlich auf Konsum verzichten. Das reicht in Einzelfällen hin bis zum Verzicht auf Strom oder fließendes Wasser, Elektronik etc.

Ich schätze jedoch, es reicht aus, die von mir beschriebene, softe Version, welche sich hauptsächlich um das geordnete und strukturierte Umfeld handelt, anzuwenden um von der Wirkung zu profitieren.

Letztendlich verspreche ich euch, dass euch der Minimalismus langfristig bereichern wird.

Weniger wird zu Mehr. Mehr Freiheit, Klarheit und Struktur, mehr Komfort und Wohlbefinden.

Ihr werdet an kostbarer Zeit gewinnen, da auf lange Sicht das Aufrechterhalten der neuen Ordnung immer weniger Aufwand in Anspruch nehmen wird, wenn ihr euch auf das beschränkt, was ihr wirklich braucht.
Ihr werdet an Weitblick gewinnen, sowie tiefsinniger nachdenken können. Gelingt es euch ihn dauerhaft zu adaptieren werdet ihr an mehr Kontrolle über euer gesamtes Leben gewinnen.

Probiert es aus und seid gespannt wie positiv sich euer Leben verändern wird!